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STRICKHELDINNEN

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Ganz entspannt zur erfolgreichen Strickerin werden.

Schließe deine unfertigen Strickprojekte (UFOs) endlich ab

Schließe deine unfertigen Strickprojekte (UFOs) endlich ab

Tipps & Tricks

Die Sonne blitzt durch alle Ritzen und scheint auch auf vernachlässigte Strickprojekte, die UFOs (Unfertige gestrickte Objekte) zu blicken.

Viele Menschen fühlen sich inspiriert, einen Frühjahrsputz zu machen, wenn es draußen Frühling wird. Wir können uns anschließen und uns diese unfertigen Strickprojekte vorknöpfen. Anstatt ständig mit einem unguten Gefühl darauf zu schauen, können wir genauso gut zur Tat schreiten und sie abschließen.

Um herauszufinden, was diese „Tat“ sein sollte, werfen wir zuerst einen Blick in die Vergangenheit. Nicht in deine oder meine, sondern in die des Strickprojektes.

Darum geht es hier

  • Teil 1 – Wieso wurde aus diesem Strickprojekt ein UFO?
    • 1. Das Garn
    • 2. Technische Schwierigkeiten
    • 3. Der Faktor Zeit
    • 4. Geschmack ändert sich
  • Teil 2 – Entscheidung, was mit dem UFO geschieht
    • 5. Erwartung und Realität 
    • 6. Entscheidungen treffen – vorläufig
  • Teil 3 – Ausblick für die Zukunft
    • Tipp: Setze das Material optimal ein
    • Tipp: Nutze die Maschenprobe als STRICK-Probe
    • Tipp: Nutze auch kleine Zeitfenster zum Stricken
    • Tipp: Messe dein Stricktempo
    • Tipp: Bündle ungeliebte Tätigkeiten
    • Tipp: Lerne aus deinen Fehlern
    • Interessiert dich das Thema Strick-UFOs? Dann findest du hier weitere Artikel dazu:

Teil 1 – Wieso wurde aus diesem Strickprojekt ein UFO?

Was uns an dieser Stelle nicht weiterhilft, ist ein flapsiges „hatte keine Lust mehr“. Auch wenn das ziemlich sicher so war – zumindest vordergründig.

Ich glaube, dass mehr dahinter steckt. Wir haben keine Lust, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, die wir nicht lösen können. Oder bei Problemen, die uns mehr Kraft, Zeit und Geduld kosten, als wir geben können.

Kurz, wenn es nicht so läuft, wie wir es gerne hätten.

Lass uns sehen, wie es zu diesem knirschenden Halt kam. Also, was ist „schuld“ an der Misere?

1. Das Garn

Möglicherweise hast du ein anderes Garn verwendet, als in der Anleitung angegeben. Nicht immer haben oder wollen wir eine Anleitung mit dem empfohlenen Garn nachstricken.

Ich kenne genügend Strickerinnen, die reine Schurwolle als zu kratzig oder warm empfinden. Sie verwenden lieber Alpaka, Kaschmir, Seide oder eine ganz andere Fasermischung. 

Diese Garne bzw. Fasern verhalten sich beim Stricken und Tragen jedoch ganz anders.

Zum Beispiel ist ein Baumwollmischgarn in Nadelstärke 4 deutlich schwerer als ein Wollgarn. Dadurch würde ein Pulli trotz ähnlicher Maschenprobe deutlich schwerer als das Original.

Oder Alpaka, das zwar sehr weich und leicht, aber weniger elastisch ist als Schafwolle. In diesem Fall würde der Pulli nicht schwerer, sondern eher etwas leichter sein. Dummerweise dehnt sich das Gestrick nicht so gut, was bei enger Passform zum Problem werden kann.

Nun haben wir allerdings schon in dieses Garn investiert und wollen es auch verstricken!

Das versteh’ ich nur allzu gut. Dann aber bitte mit einer Anleitung, die zum Garn passt. So ersparst du dir einen Haufen Ärger.

Ein weiterer, leicht vermeidbarer Kummer ist die Maschenprobe, oder sollte ich sagen, das Fehlen dieser. Oft spart man sich den ungeliebten Arbeitsgang, stellt beim Stricken dann allerdings fest: „Hoppla, irgendwie stimmt die Länge oder Breite nicht!“

Dann wird das Maßband gezückt und das Strickstück auf den Nadeln ein wenig in Form gezupft und gemessen. Nur ein kurzer Blick wird auf die Angaben aus der Anleitung geworfen und abgeglichen. Stimmen die Werte so ungefähr, werden die Bedenken weggewischt und schnell weiter gestrickt.

Habe ich früher immer so gemacht, weil ich’s nicht besser wusste.

Vor allem, wenn ich die gleiche Nadelstärke und das in der Anleitung empfohlene Garn verwendet habe. Dann war ich zuversichtlich, dass alles andere bei mir ebenfalls stimmen würde. Wie die Maschen- und Reihenzahl pro 10 cm oder die Größe.

Tat es dann freilich oft genug nicht.

Heute starte ich kein Projekt mehr, bei dem die Passform wichtig ist, ohne eine Maschenprobe gemacht zu haben. Oft teste ich verschiedene Nadelstärken und -materialien, wenn ich eine vorgegebene Maschenzahl pro 10 cm einhalten möchte.

Ein Vorteil der kleinen „Strickprobe“ ist außerdem, dass sie dir hilft, ein ganz gemeines Problem zu vermeiden. Nämlich, dass dem fertigen Projekt nach der Wäsche ein unerwarteter Wachstumsschub widerfährt und dich kalt erwischt.

Denn die Zahlenangaben der Maschenprobe (in der Anleitung) beziehen sich auf das fertige Teil. Und zwischen Stricken, Dämpfen und Waschen kann sich gestrickter Stoff ganz schön verändern. Alles schon erlebt!

Die Maschenprobe hilft dir hingegen nicht, falls du keine ausreichende Menge an Garn für die Fertigstellung  hast.

Das passiert öfter, wenn man ein Ersatzgarn verwendet. Oder auch, wenn du Länge (oder Breite) des Strickteils ändern musst, damit es dir passt. Je nach persönlichen Vorlieben kann man die Ärmellänge oder die Rumpflänge nachträglich noch ändern. Doch nicht immer ist das eine gute Lösung. (dazu kommen wir im Teil 2).

2. Technische Schwierigkeiten

Recht häufig landet ein Strickprojekt im UFO-Korb, weil man an der Technik gescheitert ist. Die Anleitung ist entweder nicht verständlich oder nicht detailliert genug.

Ein anderer „wunder Punkt“ sind in vielen Fällen Muster, die nicht funktionieren. Weil man die Beschreibung nicht durchschaut – oder weil sie fehlerhaft ist. Ja, das kommt vor, auch wenn es in vielen Fällen Kontrollen gibt – durch sogenannte technische Lektoren.

Fehler zu finden und nachträglich ausbessern ist zeitaufwendig und wird längst nicht von jedem gemacht, der Strickanleitungen verkauft. Manchmal hat man also einfach Pech. Also bleibt einem bei dieser Art Problem mitunter nur, frustriert aufzugeben. Echt schade.

Sehr irreführend kann auch die angegebene (Konfektions-)Größe sein.

Gerade bei deutschsprachigen Anleitungen wird oft mit Konfektionsgrößen gearbeitet. Welche Maße mit Hüfte, Brustumfang etc. gemeint sind, ist häufig nicht klar ersichtlich. Dann stelle ich erst bei der Fertigstellung fest, dass die gewählte Größe 42 wohl eher einem Elefanten passt als mir.

3. Der Faktor Zeit

Was klingt wie eine Scherzfrage, ist jedoch keine: Wobei überschätzen und unterschätzen sich Strickerinnen am häufigsten? Beim Faktor Zeit.

Zum einen, wie viel (oder wie wenig) Zeit sie wirklich und tatsächlich zum Stricken zur Verfügung haben.

Da sind die Phasen im Leben, in denen ungeahnte private und berufliche Herausforderungen lauern können. Und uns so komplett ausbremsen können. Unverhofft kommt leider (zu) oft!

Und zum anderen, wie viele Stunden gestrickt werden müssen, um das Projekt XY durchzuführen.

Neulich ist mir das mit einem quer gestrickten Schal in kraus rechts passiert. Einfachstes Muster, nur geradeaus. Gerade bei einfachen Strickprojekten unterschätzt man schnell, dass es trotz allem seine Zeit dauert.

4. Geschmack ändert sich

Ich habe festgestellt, dass viele Modelle, die speziell für uns Handstricker entworfen wurden, eine erstaunliche Langlebigkeit aufweisen.

Darum hüte ich meine Anleitungshefte über viele Jahre wie den Schatz, der sie sind. Auch noch Jahre später kann ich mich für die Designs begeistern, die mir damals gut gefielen.

Allerdings ist das nicht immer so.

Denn auch bei Strickgarnen und deren Farben gibt es modische Trends. Und die sind keineswegs als Dauerbrenner gedacht. Auch wenn sie uns im Laufe der Jahre immer wieder begegnen.

Dazu gehören Garne wie Bouclé, Fransengarne, Bändchengarne, auch aus Leder oder Papier, Pompomgarne.  Oder Strickschläuche, die als Garn verkauft werden. Die Liste ist lang …

Ist der Trend abgeklungen, liegt das Strickprojekt vielleicht noch als UFO herum und wartet auf seine Fertigstellung. Dabei möchte man damit doch auf keinen Fall mehr gesehen werden.

Ähnlich verhält es sich mit Garn in Modefarben, das in ein paar Jahren nur aufgrund des Farbtons altbacken aussehen kann. Auch wenn es ansonsten ein hochwertiges Garn ist.

Du siehst, es gibt haufenweise Gründe, wie aus einem Strickprojekt ein UFO geworden ist. Kommen wir nun zum nächsten Schritt.

Teil 2 – Entscheidung, was mit dem UFO geschieht

Du musst das UFO-Projekt, über das du entscheidest, auch tatsächlich vor Augen haben. Allzu oft trügt einen nämlich die Erinnerung – vor allem, was Farbe und Aussehen des Gestricks anbetrifft.

Außerdem kannst du besser einschätzen, wie eine alternative Nutzung aussehen kann, wenn du die (Teil-) Strickstücke vor dir liegen.

Und bevor du etwas entscheidest, bitte mache die folgende, kleine Übung

5. Erwartung und Realität 

Hier geht es überhaupt nicht um Selbstvorwürfe, kein „Hätten-Tätten-Hoppsassa“.

Aber warum sollte man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Frage beantworten: „Was habe ich eigentlich erwartet und wie sieht es jetzt in Wirklichkeit aus?“. Dieser Abgleich kann eine gute (Lern-)Lektion sein.

Über das Garn. Oder die Anleitung. Oder beides.

Vielleicht war es auch der Schnitt, die Farbe oder das Muster?

Finde drei Aspekte, die dich positiv überrascht haben und drei, die dies auf negative Weise taten. Am besten, du notierst dir das. Vielleicht besitzt du sogar ein Stricktagebuch?

6. Entscheidungen treffen – vorläufig

Ich weiß, manchmal fällt es uns ungeheuer schwer, ein Strickprojekt aufzugeben. Darum sieh die Entscheidungen, die du jetzt triffst, als vorläufig an und nimm dir den Druck.

Wichtig ist, dass du ins ((Aus-)Sortieren kommst. Also nutze die Gelegenheit, sobald sie sich ergibt. Einmal pro Jahr oder pro Saison wäre optimal. Natürlich kannst du dir auch einen festen Termin machen.

Wenn es deine „erste Runde ist“, solltest du es nicht noch Wochen vor dir herschieben. Besser, du startest möglichst bald. Nutze den Schwung!

Ähnlich wie bei den Garnen (siehe dazu diesen Blogartikel ) bietet sich eine Einteilung in drei Kategorien bzw. Stapel an.

  • Topp: Projekte, die du auf jeden Fall noch fertig machen möchtest, genauer gesagt, die schon fast fertig sind
  • Hopp:  Projekte, bei denen du schwankst, ob du sie noch beenden möchtest oder keine Lust mehr darauf hast
  • Flopp: Projekte, die du auf keinen Fall mehr weiter stricken möchtest

Diese Einteilung ist eine Vorauswahl und sie hilft dir, einen Überblick zu verschaffen.

Hast du etliche Topp-Projekte? Dann könntest du schon in Kürze viele neue selbst gestrickte Sachen haben oder verschenken. Da kommt doch Vorfreude auf, wenn man sieht, dass eigentlich nicht mehr viel zu tun bleibt, oder?

Die Hopp-Projekte sind echte Wackelkandidaten, die nicht von ungefähr hier im UFO-Universum gelandet sind. Vielleicht kannst du sie umwidmen?

Aus dem Schal einen Loop machen oder aus dem Pullover einen Slip-Over bzw. Pullunder?

Oder funktioniert das Lace-Tuch möglicherweise auch in einer kleineren Größe?

Eventuell würde sich ein Pullover-Teilstück auch gut als Sofakissen eignen?

Sei einfach so kreativ, wie es geht. Nimm die Strickstücke und wickle sie um dich, deine Kinder, den Partner, das Sofa.

Manchmal hilft es auch, den Blick zu weiten. Könntest du den Spaß daran wiederfinden, indem du andere Farben und Garne verwendest?

Dieser Ansatz kann auch helfen, wenn du zu wenig Garn hast, um das Projekt fertig zu stricken. Es könnten andersfarbige Bündchen, Krägen, Blenden oder gestreifte Teil-Bereiche sein.

Versuche dazu einmal, „out of the box“, also anders, zu denken.

Bei den Flopp-Projekten ist es deutlich einfacher. Weg damit … oder doch nicht?

Falls das Garn noch brauchbar ist, würde das Aufribbeln lohnen. Sogar, wenn du es nicht mehr selbst verstricken möchtest – wickle das Garn so gut wie möglich wieder auf.

Denn durch das Verstricken wird der Faden geknickt, gestaucht und gedehnt. Wenn du ein Strickteil (oder mehrere) aufmachst, stellst du fest, dass das Garn mit lauter kleinen Knicken vor dir liegt.

Früher habe ich versucht, diese Knicke durch festes Aufwickeln wieder herauszubekommen. Das funktioniert eher schlecht als recht.

Was hingegen super funktioniert und dir eine fast neuwertige Wolle bzw. Strickgarn beschert:


1.) Wickel das aufgeribbelte Strickgarn auf eine Haspel oder um eine Stuhllehne herum.
2.) Wenn möglich solltest du wieder auf die ursprüngliche Knäuelgröße zurückkehren (das siehst du meist am Fadenende oder Knoten).
3.) Fadenanfang und -ende je Knäuel knotest du mit einem Doppelknoten zusammen.
4.) Damit erzeugst du ein Strang. Bevor du ihn von Haspel oder Stuhllehne abnimmst, unbedingt Folgendes machen:
5.) Die Strang-Fadenlagen lose zusammenbinden, an 3–4 Stellen. Das machst du, um ein Fadenchaos zu verhindern. Nicht fest abbinden!
6.) Die Fadenstränge werden anschließend gebadet. Ideal ist eine Badewanne (bei großer Menge), ein großes Waschbecken oder Zuber.
7.) Nimm für das Badewasser lauwarmes Wasser und ein paar Tropfen Woll- oder Feinwaschmittel.
8.) Nach ca. 20 Minuten sind die Fadenlagen relaxiert, d. h. alle Spannungen sind raus.
9.) Nacheinander kannst du nun die Stränge herausnehmen, kurz unter klarem, kaltem Wasser ausspülen und in einem Handtuch ausdrücken.
10.) Die Stränge zum Trocknen liegend auf einem Handtuch oder einem Wäscheständer trocknen.
11. ) Dann kannst du Wolle bzw. Strickgarn wieder portionsweise aufwickeln.    

Ich möchte dir noch ans Herz legen, dass du viele Garn recyceln kannst – ob du das selbst tust oder jemand anderes. Wir kaufen meistens hochwertige Strickgarne, die noch viel Freude bereiten können – selbst wenn sie in einem Projekt nicht das Gelbe vom Ei waren.

Zu dieser Kategorie würde ich auch die Projekte zählen, bei denen sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat. 

Wenn du nicht oder nur mit stundenlanger Mühe große (sich womöglich wiederholende) Fehler beheben kannst – ist Aufribbeln oft die letzte Rettung. Und nicht unbedingt die schlechteste.

Übrigens:

Bei Projekten, die du nicht eindeutig in eine der drei Kategorien einordnen kannst, ist mein bester Rat: dann lass es erst einmal. Ich bin kein Freund verhetzter, erzwungener und bald bereuter Entscheidungen.

Sollte es dir sehr schwerfallen, dich zu entscheiden, leg das Projekt weg und schau es dir in ein paar Monaten erneut an. Vielleicht kommt dir bis dahin die zündende Idee oder es fällt dir leichter, „goodbye“ zu sagen.

Teil 3 – Ausblick für die Zukunft

Zugegeben, dieser Ausblick ist etwas gewagt. Ob und wie sich Verhaltensweise ändern, liegt doch sehr am Wollen (verzeih‘ den Kalauer) jeder einzelnen von uns.

Nimm dir von den folgenden Tipps für dich mit, was du umsetzen willst oder ausprobieren möchtest. Schon mit kleinen Schritten raus aus der „So-habe-ich-es-immer-gemacht-Zone“ kannst du viel erreichen.

Wir starten mit der Sicht auf die Garne. Lass uns da einige wichtige Aspekte neu überdenken.

Tipp: Setze das Material optimal ein

Ich rede aus eigener Erfahrung. Gerade, wenn man Wolle auf Vorrat (oder Verdacht) gekauft hat, stellt sich eines Tages die Frage: Was mache ich daraus? Die Suche geht los und schnell entdeckt man eine Anleitung, die einen anmacht.

Aber was passiert, wenn unser Garn-Material sich ganz anders verhält beim Stricken als wir erwartet haben? Wenn das Patentmuster sich in die Länge und Breite zieht, anstatt schön luftig auszusehen?

Also, prüfe bitte zuallererst die Garn-Zusammensetzung, wenn du eine Anleitung für deine Traumwolle suchst. Bei Ravelry kannst du das einfach, indem du dir das verwendete Garn anzeigen lässt.

Ansonsten ist eine Internet-Recherche einfach und schnell auf dem Weg zu dieser Info. Gib einfach hier den Garn-Namen ein und erfahre alles, was es darüber zu wissen gibt.

Informationen zum Garn sind das eine, doch wie es sich verstrickt – diese Info wirst du nirgends finden. Zumal das ja sehr subjektiv ist. 

Tipp: Nutze die Maschenprobe als STRICK-Probe

Nein, ich versuche nicht, dich auf plumpe Art davon zu überzeugen, dieses lästige Ding zu stricken.

Probiere das Garn, wie man ein neues Auto testet. Verschiedene Geschwindigkeiten (sprich Nadelstärken), unterschiedliche Sitzpositionen (sprich Nadelmaterialien) und auf unterschiedlichen Strecken (sprich Muster, also nicht nur glatt rechts!).

Und vertraue dabei ruhig auf den Zufall. Dann entsteht beim Stricken der Maschenprobe nicht nur ein besseres Verständnis fürs Garn. Sondern du bekommst Ideen, welches Muster oder Projekte dafür geeignet sind.

Viele Strickprojekte, die im UFO-Stapel gelandet sind, verweilen da aus Zeitmangel. Den besten Tipp dazu, den ich je bekommen habe, gebe ich hier an dich weiter.

Tipp: Nutze auch kleine Zeitfenster zum Stricken

Versuch einmal, deine Tage (oder Wochen) nach 15-Minuten-Strickblöcken abzusuchen. 

Ich kenne leider genug Zeiten, in denen gemütliche Strickabende in weiter Ferne liegen. Aber Viertelstunden lassen sich leichter finden.

Sich mental darauf einzustellen, wegen 15 Minuten die Stricknadeln in die Hand zu nehmen, kann einen großen Unterschied machen.

Obwohl das Strickprojekt nicht in ein oder zwei Sitzungen abgeschlossen wird, wächst es. Und es wird eines Tages fertig sein. Das ist allemal besser, als weiter auf den perfekten Moment zu warten, an dem du ausreichend Zeit und Lust hast.

Ein weiterer Vorschlag zum Thema Zeit.

Tipp: Messe dein Stricktempo

Zum einen kannst du dir die oben genannten 15-Minuten-Blöcke in deinen Kalender eintragen.

Aber noch wichtiger ist es, eine realistische Einschätzung deiner persönlichen Strickgeschwindigkeit zu bekommen. Am einfachsten machst du das, wenn du mal eine etwas längere Zeit am Stück strickst.

Nimm dir 30 oder 60 Minuten Zeit (bitte Stoppuhr stellen) und setze beim Loslegen einen Maschenmarkierer. Nach dem Ablauf der Uhr zählst du, wie viele Reihen und Maschen du gestrickt hast. Das ist dann deine „Durchschnitts-Geschwindigkeit“, gemessen in Maschen pro Stunde.

Der Aha-Effekt für sofort und die geänderte Erwartungshaltung für zukünftige Projekte ist nicht zu unterschätzen.

Kommen wir nun zu dem ebenfalls unbeliebten Kapitel „Fertigstellen“. Fast fertig ist in dieser Hinsicht genauso schlecht wie halb fertig.

Tipp: Bündle ungeliebte Tätigkeiten

Damit du nicht bei jedem Projekt einen Kampf mit dem inneren Schweinehund (oder wie dein Quertreiber auch heißen mag) anzetteln musst, lass was zusammenkommen.

Fäden vernähen kannst du vielleicht vermeiden, das ist aber nicht immer möglich. Könnten wir nicht das nicht gleich für mehrere Projekte in einem Aufwasch erledigen?

Beim Zusammennähen ist es ähnlich. 

Bis du dich wieder eingearbeitet hast, vergeht Zeit (und oft auch Lust). Wie ging dieser Nahtstich noch mal? Und worauf musste man da achten?

Anstatt planlos auszuprobieren, kannst du dir Hilfe suchen. Informative Videos gibt es auf YouTube. Oder schau mal in diesem Blogartikel nach (https://strickheldinnen.de/ausarbeiten-und-fertigstellen-mindset/)

Wenn du dann wieder drin bist, nutze den Lerneffekt gleich für ein paar Projekte, die in der Warteschleife hängen. Besser Warteschleife als (forever) UFO-Korb.

Und wenn du schon beim Bündeln bist: mach es dir nett und gemütlich dabei.

Mein letzter Tipp, dessen langfristigen Effekt wir oft unterschätzen, ist dieser:

Tipp: Lerne aus deinen Fehlern

Tue das so optimistisch wie möglich. Und unbedingt in schriftlicher Form. Es spricht nichts dagegen, ein Notizbuch dafür anzuschaffen.

Glücklicherweise sind wir nie zu alt zum Lernen und neue Verknüpfungen im Hirn können immer noch entstehen. Nutzen wir diesen Segen und machen dieselben Fehler nicht immer wieder.

Also reflektiere, was schieflief:

  • Wie kam es zu dem Problem?
  • Hast du eine Idee, wie du es in Zukunft vermeiden kannst?
  • Schreibe es auf, als wenn du einer Freundin helfen möchtest, aus diesem Fehler zu lernen.  

Und du wirst sehen, beim nächsten Mal klappt es schon viel besser.


Interessiert dich das Thema Strick-UFOs? Dann findest du hier weitere Artikel dazu:

10 Gründe für Strick UFOs: Warum (f)liegen sie bei uns herum?

Schließe deine unfertigen Strickprojekte (UFOs) endlich ab

Strick-UFOs – schneller Wieder-Einstieg in 3 Schritten

Meine besten Tipps, um in Zukunft Strick-UFOs zu vermeiden

18. Februar 2023 · Leave a Comment

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