Schneller Strick-Tipp
Das Gute beim Handstricken
Im Vergleich zu in Massen produzierten Strickteilen sind bei deinen von Hand gestrickten schon mal keine Chemikalien nicht nötig.
Das liegt zum einen daran, dass die Herstellung sehr viel langsamer ist und die Garne nicht „für Maschinen“ tauglich gemacht werden müssen. Oft geschieht dies nämlich mithilfe von Mitteln, die dafür sorgen, dass das Garn gut über die Maschinen-Nadeln gleitet.
Außerdem muss dafür gesorgt werden, dass sich Garne beim schnellen Verstricken nicht durch Reibung aufladen. Dazu gibt es sogenannte Antistatikum.
Kurze und abstehende Fasern werden bei hohen Strickgeschwindigkeiten an den Maschinen regelrecht abgeschmirgelt und fallen als Staub an. Deshalb müssen Strickmaschinen regelmäßig gereinigt werden – und dies leider nicht nur mit warmem Wasser und milder Seife.
Zum guten Schluss müssen die Strickstoffe, die von den Maschinen kommen, von den diversen Chemikalien wieder gereinigt werden. Selbst wenn all diese Substanzen wieder recycelt werden können, ist die Aufbereitung sehr energieaufwendig.
Auch für das Anlaufen lassen und das Abketten wird in der Strickindustrie zusätzliches Garn gebraucht, dass danach eigentlich nur noch Abfall ist.
Alle diese Dinge kümmern uns beim sehr viel langsameren Handstricken überhaupt nicht – chemikalien- und (fast) staubfrei erschaffen wir ein Stück Strickbekleidung!
Und falls es mal nicht so klappt, wie wir uns das vorstellen, bleibt das Auftrennen und Neustricken. Das ist bei vielen Strickteilen von Strickmaschinen nicht mehr möglich, weil die Kanten geschnitten sind. Darum bleibt für jede Reihe nur ein einzelner Faden beim Aufribbeln übrig.
Falls du Strickgarn wieder verwenden möchtest, solltest du folgendes bedenken:Durchs Stricken wird der Faden geknickt, gestaucht bzw. gedehnt. Und wenn du ein Strickteil (oder mehrere) aufmachst, stellst du fest, dass das Garn mit lauter kleinen Knicken vor dir liegt.
Früher habe ich versucht, diese Knicke durch festes Aufwickeln wieder herauszubekommen. Das funktioniert eher schlecht als recht. Was hingegen super funktioniert und dir eine fast neuwertige Wolle /Strickgarn beschert:
- Wickel das aufgeribbelte Strickgarn auf eine Haspel oder um eine Stuhllehne herum.
- Wenn möglich solltest du wieder auf die ursprüngliche Knäuelgröße zurückkehren (das siehst du meist am Fadenende oder Knoten).
- Fadenanfang und -ende je Knäuel knotest du mit einem Doppelknoten zusammen.
- Damit erzeugst du ein Strang. Bevor du ihn von Haspel oder Stuhllehne abnimmst, unbedingt folgendes machen:
- Die Strang-Fadenlagen lose zusammenbinden, an 3-4 Stellen. Das machst du , um ein Fadenchaos zu verhindern. Nicht fest abbinden!
- Die Fadenstränge werden anschließend gebadet. Ideal ist eine Badewanne (bei großer Menge), ein großes Waschbecken oder Zuber.
- Nimm für das „Badewasser“ lauwarmes Wasser und ein paar Tropfen Woll- oder Feinwaschmittel.
- Nach ca. 20 Minuten sind die Fadenlagen relaxiert, alle Spannungen sind raus.
- Nacheinander kannst du nun die Stränge herausnehmen, kurz unter klarem, kalten Wasser ausspülen und in einem Handtuch ausdrücken.
- Die Stränge zum Trocknen liegend auf einem Handtuch oder einem Wäscheständer trocknen.
- Dann kannst du Wolle bzw. Strickgarn wieder „portionsweise“ aufwickeln.